Ich bin nicht stolz darauf, was Deutschland in der
Vergangenheit getan hat. Aber ich bin genauso wenig stolz darauf, dass die
Amerikaner Sklaven gehalten haben und dass es bis heute Rassismus gibt. Ich bin
nicht stolz darauf, dass die Palästinenser und die Israelis sich gegenseitig
töten. Ich bin nicht stolz darauf, dass die Christen durch die Welt ritten und
alles abschlachteten, was ihnen in den Weg kam im Namen Gottes. Ich bin nicht
stolz darauf, dass Terroristen im Namen Allahs Anschläge gegen Menschen ausüben.
Ich bin nicht stolz darauf, dass Männer Frauen vergewaltigen und Eltern ihre
Kinder schlagen, missbrauchen oder vernachlässigen. Dass Menschen andere
Menschen umbringen.
Ich bin schlichtweg nicht stolz darauf, ein Mensch zu sein.
Wir halten uns für die intelligenteste Rasse, das höchste
Wesen. Wir nennen uns selbst menschlich. Und dann schaltet man die Nachrichten
ein. Und alles was man sieht ist Hass.
Tod. Mord.
Wir sehen eine Tierdoku, in der ein Löwe ein Zebra reißt und
wir finden es schlimm. So traurig. Das arme Zebra. Und dann sehen wir die
Nachrichten, in denen Menschen, Menschen töten. Und wir klicken weg. Ist ja
normal so. Kennen wir nicht anders. Dass der Löwe das Zebra tötet, um sich und
seine Familie zu versorgen wird vergessen. Dass Menschen Menschen töten, um
ihre Gier zu stillen oder ihre Ehre und ihren Stolz zu erhalten und ihre Macht
zu festigen, ist egal.
Wenn es irgendwann eine Welt gibt, in der jeder leben kann
und jeder leben darf. In der jeder lieben kann, wen er will und leben kann, wie
er will. In der man nicht mehr Angst davor haben muss, dass vor der Haustüre
die Polizei steht um einem mitzuteilen, dass ein Mensch den man liebt ermordet
worden ist. In der man keine Angst mehr haben muss, als Mädchen im falschen
Land zu leben. Eine Welt ohne Hass, ohne
Rassismus, ohne Mord und ohne Krieg. Eine Welt, in der alle gleich behandelt
werden, egal ob arm oder reich, jung oder alt, männlich oder weiblich,
christlich, jüdisch, buddhistisch, muslimisch oder Atheist, hetero oder
homosexuell , Inländer oder Ausländer, schwarz oder weiß, dünn oder dick, groß
oder klein, brünett oder blond. Eigentlich ist das doch gar nicht so schwer,
oder? Und dennoch hört es sich an wie die reinste Utopie. Wunschdenken. Etwas,
was ich wohl nie erleben werde.
Wir alle sind Menschen. Wir sind gleich. Was uns
unterscheidet, sind unsere Interessen, unsere Charakterzüge, unser Aussehen.
Und dennoch sind wir gleich. Wir haben die gleiche Geschichte, dieselben
Vorfahren. Und dennoch töten wir uns gegenseitig. Wir hassen uns gegenseitig.
Eine riesige Familie, die in über 200.000 Jahren entstanden ist – aber eine
Familie, die sich gegenseitig hasst und tötet. Wieso erkennen wir Menschen das
nicht? Wieso töten wir weiter? Wieso fangen wir neue Kriege an? Im Namen des
Volkes, der Gerechtigkeit oder irgendeines Gottes?
Wann lernen wir endlich,
damit aufzuhören?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Kommentieren stimme ich der Datenschutzerklärung unter https://impressiondreams.blogspot.de/p/datenschutzerklarung.html zu.